Brustkrebstherapie deeskalieren – aber wie?

In der Studie ADAPT HR+/HER2- konnte fast der Hälfte der bei Studienbeginn als Chemotherapie-Kandidatinnen eingeschätzten Frauen die Chemotherapie erspart werden. – Die WSG präsentiert die Daten beim SABCS am 11. Dezember 2020

Mönchengladbach – 23.11.2020 – Neue und richtungsweisende Erkenntnisse zur Deeskalation der Brustkrebstherapie wird die Westdeutsche Studiengruppe (WSG) beim weltweit größten Brustkrebskongress, dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS), am 11. Dezember 2020 vorstellen. Professorin Nadia Harbeck präsentiert dort die ersten Überlebensdaten der Studie ADAPT HR+/HER2-. Offensichtlich ist es möglich, einer großen Gruppe von Patientinnen mit einem frühen hormonempfindlichen Brustkrebs und bis zu drei befallenen Lymphknoten sowie einem mittleren genomischen Risiko (Recurrence Score® zwischen 12 und 25) eine unnötige und nebenwirkungsreiche Chemotherapie zu ersparen.
Trotz aller Erfolge in der Brustkrebstherapie ist davon auszugehen, dass derzeit bis zu 50 Prozent aller Patientinnen mit einem frühen hormonempfindlichen Brustkrebs nach der Operation eine für sie belastende und nicht immer sinnvolle Chemotherapie absolvieren müssen. Die Verwendung von modernen genomischen Fingerabdrücken wie Oncotype DX® kann dieses Problem für solche Patientinnen lösen, bei denen das Testergebnis eindeutig ist: bei eindeutig hohem genomischem Rückfall-Risiko ist die Chemotherapie unverzichtbar, bei eindeutig niedrigem genomischem Rückfall-Risiko ist sie überflüssig. Für Patientinnen, deren Rückfall-Risiko sich mit modernen genomischen Tests nicht eindeutig bestimmen lässt, wird weltweit nach weiteren Kriterien gesucht, anhand derer sich einschätzen lassen soll, ob eine Chemotherapie verzichtbar ist oder ob sie gegeben werden muss, weil die Patientin davon profitieren würde. In der modernen Brustkrebstherapie gehört diese Fragestellung zu den international am meisten diskutierten. ADAPT ist die erste Studie weltweit, die diese Fragestellung bei Patientinnen mit frühem hormonempfindlichem Brustkrebs und bis zu drei befallenen Lymphknoten untersucht. Professorin Nadia Harbeck, Professorin Ulrike Nitz, PD Dr. Oleg Gluz und Professor Sherko Kümmel haben ADAPT maßgeblich konzipiert und gemeinsam geleitet. Teilgenommen haben mehr als 5.000 Patientinnen aus 80 Brustzentren in Deutschland. Etwa 2.300 Frauen mit klinisch erhöhtem Risikoprofil für einen Rückfall, die zum Zeitpunkt der Studie als Chemotherapie-Kandidatinnen galten, konnte eine Chemotherapie erspart werden. Die WSG geht davon aus, dass diese Daten der ADAPT-Studie weltweit Konsequenzen für die Behandlung von Patientinnen mit frühem hormonempfindlichem Brustkrebs haben werden. Weitere Informationen zu Pressemitteilungen finden Sie unter <a href="http://www.ADAPT-Mediathek.de">www.ADAPT-Mediathek.de</a>.

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